Kolumne im Hanauer Anzeiger vom 25.10.2025
Die Debatte um die Aussage des Bundeskanzlers zum „Problem im Stadtbild“ schlägt hohe Wellen und löste einen Sturm der Entrüstung aus. Aber jenseits des linksgrünen Spektrums, das ihm Rassismus vorwarf und sich überall mit Empörung überbot, weiß jeder Bürger, wen er damit meint. Es ist nicht der syrische Arzt, die polnische Pflegerin, der türkische Automechaniker oder Bauarbeiter, IT-Spezialist, usw. Es sind Gruppen junger, oft afrikanisch- oder arabischstämmiger Migranten, die sich an öffentlichen Plätzen, im Nahverkehr und den Innenstädten laut, aggressiv, provokativ und auch kriminell verhalten, die ohne Gegenleistung vom deutschen Staat finanziert werden und im Traum nicht daran denken, dieser Gesellschaft etwas zurückzugeben.
Merz hat ausgesprochen, was viele denken – und längst Realität ist. Deutschland hat sich verändert – sichtbar, spürbar und ich fürchte, unumkehrbar. Wer mit offenen Augen durch die Städte geht, sieht, dass sich unser Land in den vergangenen Jahren massiv gewandelt hat. Die irreguläre und ungesteuerte Zuwanderung, die auch meine Partei mitzuverantworten hat, hat das Gesicht unserer Städte verändert. Wo früher auf Weihnachtsmärkten unbeschwert gefeiert wurde, schützen heute Betonpoller vor Anschlägen. Supermärkte, Schulen und Freibäder beschäftigen Sicherheitsdienste, Feste werden abgesagt, weil die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen zu hoch sind.
Nicht sagen zu dürfen, dass sich unsere Städte und unsere Gesellschaft verändert haben, grenzt an Realitätsverweigerung. Millionen Menschen aus Afrika, dem Nahen Osten und den Balkanstaaten sind in den letzten zehn Jahren nach Deutschland gekommen. Viele von ihnen arbeiten, zahlen Steuern, bereichern das Land. Doch gleichzeitig sind Konflikte, Parallelgesellschaften und Integrationsprobleme gewachsen, was der überproportional hohe Anteil ausländischer Täter in den Statistiken meist schwerer Delikte bestätigt.
Es geht nicht darum, Zuwanderung grundsätzlich infrage zu stellen, sondern um das Maß. Wie viel Wandel kann eine Gesellschaft verkraften, ohne ihre kulturelle Identität zu verlieren? Diese Frage zu verdrängen, hilft niemandem – am wenigsten jenen, die friedlich in Deutschland leben und dazugehören wollen. Sie zwingt uns dazu, einen Spurwechsel in der Asylpolitik vorzunehmen, der mit dem Schließen der Grenzen begonnen wurde und mit konsequenter Rückführung unberechtigter und besonders straffälliger Personen weitergehen muss – will man die Mitte unserer Gesellschaft nicht verlieren.